Abnehmen mit Wii Fit

Spielekonsolen gibt es quasi wie Sand am Meer, ebenso die dazugehörigen Spiele. Aber eine Konsole nebst Spiel, das bei der Gewichtsreduktion hilft? So etwas gab es noch nie. Daher ist es umso interessanter das Gerät näher unter die Lupe zu nehmen.

Wunschgewicht

Betrachtet man das Gerät selbst, so kommt man ins Schwärmen – die alten Spielekonsolen wirken im Gegensatz zu diesem schlanken Gerät eher klobig und schwer. Auch die Games sind nicht mehr unhandlich und sperrig, sondern sind auf CDs gepackt. Ein Fortschritt der lockt. Die Controller sind äußerst flexibel und modern, liegen gut in der Hand und auch die lästige Kabellage in Verbindung zu der Spielkonsole fällt praktischerweise weg. Weiteres Highlight: Das Wii-Fit-Board – es gleicht einem Miniaturfitnesscenter für das Wohnzimmer im ultraschicken Design. Neben dem Fitnesseffekt bietet das Hightech-Board auch Funktionen wie bei einer richtigen Waage: so kann das Gewicht gemessen, der Fettgehalt und sogar der BMI ermittelt werden. Da scheint sich eine Anschaffung allemal zu lohnen, wenn man bedenkt, dass man mit diesem Gerät auch Sport treiben kann. Bereits zwei Millionen Japaner und 700.000 Amerikaner haben sich bereits die Konsole samt dem waageähnlichen Board zugelegt, doch kann man wirklich mit diesem Gerät abnehmen?

Bevor man das herausfinden kann, muss man seine Daten in das Programm eingeben. Nichts für ungeduldige Menschen, denn durch mehrere Klicks muss man sich zuerst durch das Menü arbeiten, Größe, Gewicht und Alter eingeben: es entsteht ein Mii – eine virtuelle Comicfigur, welche uns darstellen soll und zugleich unseren derzeitigen Körperumfang darstellt. Ist man beispielsweise zu dick, kann man den Mii betrachten, wie er verwundert an sich herunterschaut. Schon putzig gemacht, wenn man allerdings bedenkt, dass es sich um das technische Spiegelbild seinerseits handelt, tritt dann doch der Ernst der Lage ein. Irgendwann geht es schließlich endlich los. Doch ist kein einfaches unterfangen, denn es sieht von weitem durchaus leichter aus, als es ist. Mit einem virtuellen Trainer oder einer Trainerin werden verschiedene Sportübungen und Bewegungsabläufe vorgenommen, immer dabei natürlich das Wii-Fit-Board. Wahlweise kann man hier neben Yoga und Muskeltraining auch eine Aerobicvariante oder Balanceübungen anwählen. Während der Coach sich nicht aus der Ruhe bringen lässt geschweige denn zu Schwitzen anfängt, kommt unsereins ziemlich aus der Puste.

Das Yoga- sowie Muskeltrainingsprogramm widmet sich hierbei lediglich vorgegebenen Übungen, die man dem Coach nachfolgen soll. Witziger ist es bei dem Aerobic- oder Balancemenü. Hier reihen sich kleine Minispiele aneinander, welche man zeitgleich auf dem Bildschirm mit seinem Mii spielen kann. Da die sportlichen Aktivitäten fast ausschließlich auf dem Wii-Fit-Board vorzunehmen sind, ist es allerdings häufig nicht möglich sämtliche Bewegungen des Miis beispielsweise zu folgen. Hüpfen oder Laufen ist auf dem Board nicht möglich und sollte auch wegen der Beschädigungsgefahr nicht vorgenommen werden. Da kommt man schließlich nicht umhin sich zu fragen, ob eine Gewichtsabnahme wirklich möglich ist, wenn man sich nur auf einer Stelle fortbewegt oder auf einem Punkt joggen muss.

Die jeweiligen Übungen eignen sich zwar die körperliche Verfassung auf zu bessern und anstatt einer Coachpotato mit einem Spielecontroller aktiv vor dem Fernsehgerät in den eigenen vier Wänden aktiv zu werden. Allerdings muss man zugeben, dass das Muskeltraining nicht annäherungsweise den gewünschten Erfolg bringt wie das schweißtreibende, gezielte Training in einem Fitnessstudio. Ebenso ist ein Joggen an der frischen Luft sicherlich besser als in der Wohnung vor dem Fernseher zu hüpfen, auch wenn man gestehen muss, dass das eine oder andere Spiel zu Belustigung dient, der Spaßfaktor sehr hoch ist und man hin und wieder auch in Schweiß gerät. Dennoch sollte man durch Training mit der Wii-Fit-Konsole keinen Gewichtsverlust erwarten. Ausdauertraining und der Sport in der freien Natur können nun mal nicht durch ein Spielzeug ersetzt werden, zumal dieses auch kaum die Abwehrkräfte stärkt, sondern lediglich einen netten Zeitvertreib bietet.

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