Der Body-Mass-Index – BMI

Wiege ich zu wenig, zu viel oder liege ich mit meinem Gewicht genau richtig? Was uns die Waage allmorgendlich anzeigt, löst häufig ein Stirnrunzeln aus und lässt uns auch manchmal im Ungewissen. Das Wohlfühlgewicht wird schließlich bei jedem Menschen unterschiedlich wahrgenommen, aber wie sehen die tatsächlich Fakten aus?

Wunschgewicht

Sicherlich gibt es doch Richtlinien, an denen wir uns orientieren oder unser Gewicht festmachen können. Über diese Richtlinien machten sich die Menschen auch schon früher Gedanken. Bereits im 19. Jahrhundert entwickelte der Astronom und Statistiker Lambert Adolphe Jacques Quételet eine Formel, mit der sich das Idealgewicht vom Unter- und Übergewicht abgrenzte und auf einfachste Weise berechnet werden konnte. Während seiner Studien an Menschen legte er die Grundlagen für Körpermassenzahlen fest, die auch Quetelet-Index genannt wurden, heute aber eher unter der Bezeichnung Body-Mass-Index (BMI) bekannt sind. Dieser Index ist besonders für unsere heutige Gesellschaft sehr nützlich, da das Thema Übergewicht mehr denn je eine Gefährdung für die menschliche Gesundheit darstellt, dennoch lehnt sich der BMI eher an grobe Richtwerte an und ist somit unter Fachleuten umstritten. Die individuelle Zusammensetzungen aller Menschen aus Fett- und Muskelgewebe sowie das eigene Körpergewicht müssten immer vollständig berücksichtigt werden, was bei der Berechnung des BMI nicht zutrifft und somit das Ergebnis verfälschen kann.

Dennoch ist der BMI in aller Munde und wird gern und immer wieder von Menschen zur Rate gezogen. Der BMI berechnet sich aus dem eigenen Körpergewicht dividiert durch das Quadrat der Körpergröße. Die korrekte Formel lautet somit: Körpergewicht: (Körpergröße in m)². Die Einheit des BMI ist somit kg/m². Weiterhin spielt auch die Altersklasse bei der Berechnung des BMI eine gewichtige Rolle. Im Internet werden mittlerweile zahlreiche, kostenlose Rechner angeboten, die diese Aufgabe innerhalb weniger Sekunden berechnen und man anhand von vorhandenen Tabellen nur noch seinen BMI herausfiltern braucht.
Zu Untersuchungszwecken werden heutzutage auch altersbezogenen BMI-Rechnungen an Kindern herangezogen, um eventuelles Unter- oder Übergewicht festzustellen.

Neben dem Alter spielt auch das Geschlecht eine sehr maßgebliche Rolle. Männer haben nämlich in der Regel einen höheren Anteil von Muskelmasse, während Frauen innerhalb der Gesamtkörpermasse einen wesentlich höheren Anteil von Fettmasse zu verzeichnen haben. Dies hat somit den Grund, weshalb die Unter- und Obergrenzen der BMI-Werte bei Männern etwas höher liegen als bei den Frauen. So liegt das Normalgewicht bei den Männern im Grenzbereich zwischen 20 bis 25, während sich der Bereich bei Frauen bei 19 bis 24 eingliedert. Bei der Beurteilung von Krankheiten wie beispielsweise Magersucht, wird das Untergewicht durch den Broca-Index berechnet, der eine Körpermassenzahl von weniger als 17,5 kg/m² erzielt.

Fakt ist, dass niemand durch den BMI bestimmt sagen kann, ob er aufgrund seines Gewichtes an gesundheitlichen Problemen leidet. Genauso wenig kann sich ein Sportler an einem BMI-Rechner gütlich tun: da zum Beispiel Kraftsportler ein wesentlich höheres Gewicht an Muskelmasse mit sich herumtragen als Normalgewichtige, wird laut des BMI ein herausragender Boxer oder muskelbepackter Gewichtheber somit locker als übergewichtig gelten, weil der BMI nicht zwischen Muskeln und Fett unterscheiden kann.

Wer sich also nicht sicher ist, ob er an Unter- oder Übergewicht leidet, sollte besser einen Arzt aufsuchen, der zudem auch gleich nützliche Tipps und wertvolle Ratschläge über Gewichtsprobleme mitliefern kann.

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