Gesunde Ernährung in der Schwangerschaft

Wenn eine Frau schwanger ist, verändert sich schlagartig ihr ganzes Leben. Neben dem Einkauf von Babyspielzeug und Kinderzimmerartikeln für den zukünftigen Erdenbürger, werden auch meist finanzielle Absicherungen ins Auge gefasst. Plötzlich wird den werdenden Eltern klar, dass sich nicht mehr alles um sie selbst dreht. Nein, in Zukunft wird ein ganz kleiner Mensch die Tages- und Nachtzeiten von Mutter und Vater regeln: es bestimmt ohne mit der Wimper zu zucken, wann geschlafen wird und wann es Zeit ist zum Aufstehen. Es wird Ihnen mit einem Lächeln oder lautstarken Protest mitteilen, was es mag oder was nicht. Sämtliche Lebensausfassungen werden umgekrempelt, der sonst geregelte Alltag umgeworfen und all das nur, weil ein kleines Menschenwesen Einzug in unserem Leben genommen hat.

Wunschgewicht

Bis dies allerdings alles Realität wird, benötigt das Baby vierzig Wochen, bis es im Mutterleib zu einem lebensfähigen Menschen herangewachsen ist. Besonders wichtig ist in den nächsten Monaten die Ernährung der Mutter, denn alles was eine schwangere Frau zu sich nimmt wird über die Blutbahn in die Nabelschnur an das Kind weitergeben. Durch dieses System erhält das Kind sämtlich notwendige Nährstoffe und kann somit zu einem gesunden Baby heranwachsen. Doch nicht alles was wir zu uns nehmen ist automatisch gesund für das Ungeborene. Damit ein kleiner Einblick in die gesunde Ernährung während der Schwangerschaft gegeben ist, widmet sich dieser Artikel der vitaminreichen und ausgewogenen Nahrungsaufnahme und teilt zudem die Vermeidung von bestimmten Lebensmitteln mit.

Obst und Gemüse sollten fortan jeden Tag frisch auf den Tisch kommen. Frisches, gut gewaschenes und geschältes Obst oder Gemüse sind hier die richtige Wahl. Außerdem sind frisch gepresste Säfte sowie knackige Blattsalate eine hervorragende Ernährungsergänzung. Erlaubt ist auf jeden Fall was schmeckt. Weniger gesund sind hingegen Dosenobst und abgepackte Salate oder beispielsweise Säfte mit Zuckerzusatz, da diese vitamin- und nährstoffärmer sind und zudem meist einen erhöhten Zucker- sowie Fettanteil in sich beinhalten.

Achten Sie während der Schwangerschaft auch reichlich auf Ballaststoffe. Dieses werden Ihnen lästige Begleiterscheinungen wie Verstopfung zum Ende der Schwangerschaft erleichtern. Rohes Getreide, Frischkornmüsli oder Getreidekeimlinge sind hingegen nicht zu empfehlen, da sich hier Lebensmittelinfektionen nicht ausschließen lassen können. Teilweise sind diese Lebensmittel auch schadstoffbelastet und für das Neugeborene in der Entwicklung nicht förderlich. Weißbrot, gesüßte Frühstücksflocken, Pommes, Chips, Kekse und Kuchen sind natürlich auch erlaubt, sollten allerdings nur in Maßen genossen werden.

Trinken Sie jeden Morgen mindestens ein großes Glas pasteurisierte Milch. Auch Naturjoghurt, Sauer- und Buttermilch, Margarine, Butter, Sahne und Puddings sind erlaubt und wichtig für die Calciumaufnahme für Mutter und Kind während der Schwangerschaft. Vorsicht ist hingegen bei Rohmilchprodukten geboten. Diese enthalten für das ungeborene Baby schädliche Listerien. Während diese Bakterien für Erwachsene unproblematisch sind und lediglich durch Symptome wie eine Erkältung auftreten können, ist das Kind im Mutterleib sehr gefährdet. Schwere Erkrankungen, Fehl- oder Totgeburten können durch eben diese Listerien oder Toxoplasmen hervorgerufen werden.
Hier spielt natürlich auch der Käse eine wichtige Rolle. Achten Sie beim Kauf auf magere Käsesorten wie beispielsweise Butterkäse, Edamer, Emmentaler oder Gouda. Käse mit Rotschmiere, Sauermilchkäse, Schnitt- oder Weichkäse sowie offen verkaufter Frischkäse sollten wegen der bereits erwähnten Bakterien nicht aufgenommen und strengstens gemieden werden.

Reich an Nährstoffen und Vitaminen ist die regelmäßige Aufnahme von Fleisch, Geflügel und Fisch. Bei allen Lebensmitteln sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die gut durchgegart sind. Rohes oder nicht durchgebratenes Fleisch wie Tartar, Mett oder Carpaccio, rohes Pökelfleisch, Fleischsalat oder Rohwürste wie Tee- und Mettwurst, Sushi, Austern, Kaviar, Thunfisch, Matjes oder Hecht sollten auf jeden Fall gemieden werden. Doch warum darf man diese Leckereien nicht essen, wenn gerade viele Schwangere gerade auf diese Köstlichkeiten einen ungesunden Heißhunger empfinden? Rohes und nicht durchgegartes Fleisch oder Fisch können Krankheitserreger wie beispielsweise Toxoplasmen enthalten. Diese sind für das Kind besonders schädlich und sollten auf jeden Fall nicht verzehrt werden.

Und wie sieht das nun mit den Verzehrmengen aus? Die Volksweisheit, dass eine schwangere Frau für zwei Personen essen müsse, ist schon längst überholt. Zusätzliche Energie für das Baby benötigt eine Schwangere erst ab dem vierten Monat und selbst dann ist eine Erhöhung des täglichen Kalorienverbrauches von lediglich 10% vollkommen ausreichend. Somit ist eine Mehraufnahme von beispielsweise einem Käsebrot und einem Apfel durchaus sinnvoll und gesund für das Baby. Viel wichtiger ist der Bedarf an Eiweiß, Kalzium, Zink, Vitamin B², Eisen und Folsäure, welche für das ungeborene Kind für das Wachstum und deren Gesundheit maßgeblich sind. Im Grunde genommen darf eine schwangere Frau also fast alles zu sich nehmen, solang es ihr und dem Kind gut tut. Rohe Ei-, Fleisch- und Fischspeisen, bestimmte Käse und Milchsorten sowie Alkohol- und Zigarettenkonsum sollten zur Liebe des Kindes auf jeden Fall verzichtet werden.
Sollten Sie sich dennoch unsicher sein, so fragen Sie beim nächsten Untersuchungstermin Ihren Gynäkologen über Vitaminzufuhr und Nährstoffaufnahme, dieser wird Ihnen gern und hilfsbereit zur Seite stehen.

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.

*