Gesundheitsmythos: Du bist, was du isst?

Manche Mythen um das Essen und um gesundes Abnehmen halten sich scheinbar ständig und hartnäckig. Die meisten Weisheiten sind jedoch eher Ausreden oder Ausflüchte, um Essgewohnheiten und Übergewicht zu rechtfertigen. So scheint es zumindest. Bewusstes Essen, Trennkost, Diäten: diese Fakten sind meist im Alltag schwer unterzubringen und gestalten sich bei der Einhaltung eher schwierig. Dennoch verhelfen langsames Essen, genussvolles Speisen und gesunde Ernährung besser zum Traumgewicht, als fadenscheinige Erklärung über das vorhandene Übergewicht.

Wunschgewicht

„Ich habe schwere Knochen.“ – Diese Aussage ist eine sehr beliebte Ausrede. Doch schwere Knochen können nicht das Übergewicht eines Menschen ausglichen. Unsere Knochen machen ungefähr acht bis neun Prozent unseres gesamten Körpergewichtes aus und weisen nicht auf einen massigen Körperbau hin. Im Verhältnis zu allen Menschen der Welt ist der Knochenbau bei jeder Nation oder Kultur ungefähr gleich schwer – diese Ausrede gilt also nicht.

„Viel essen macht dick.“ – Die Menge an Essen gibt geradezu spektakuläre Ausflüchte preis. Angeblich sind mäßiges Essen und vor allem der Zeitpunkt sollen für das Gewicht verantwortlich. Aber stimmt das? Nicht wirklich: der Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme ist so ziemlich unwichtig, viel wichtiger ist die täglich Gesamtaufnahme der Kalorien. So kann jemand den ganzen Tag über wenig essen und dafür abends mehr zu sich nehmen, als ein anderer Mensch, der über den Tag verteilt immer wieder ein wenig isst. Die Menge bleibt schlussendlich die gleiche und schadet dem Körper ebenso wie dem Gewicht in keiner Weise.

„Abends viel essen macht dick!“
– Es gibt keine strikte Uhrzeit, an die sich ein Mensch halten könnte. Bestes Vorbild ist die Bevölkerung in den Mittelmeerländern, die erst gegen Abend deftig und in Mengen speisen. Und siehe da: diesen Menschen geht es hervorragend, die Mehrzahl der Bevölkerung hat ein gutes Gewicht. Wer tagsüber eher wenig isst und dafür abends gut zulangt, muss nicht zwangsläufig Gefahr laufen, übermäßig zu zunehmen. Der Irrglaube, dass die Verdauung und insbesondere die Stoffwechselvorgänge in den Abendstunden ruhen, ist schon von mehreren Studien dementiert worden.

„Ein niedriger Cholesterinwert ist gesund!“ – Dies hört man wirklich immer wieder, aber ist das auch richtig?
Ein niedriger Cholesterinwert ist zwar in den meisten Fällen ein Zeichen für eine gute Gesundheit, dennoch kann dies auch auf Krankheiten wie Leberschäden, Mangelernährung oder chronische Blutarmut hinweisen. Ein niedriger Cholesterinwert ist sogar im Alter eher ungünstig und erhöht das Risiko früher zu sterben. Daher sollte bei Ermittlung des Cholesterinwertes immer auf den Rat des Arztes gehört werden und gegebenenfalls eine Meinung eingeholt werden, wie der Wert am Besten auszusehen hat.

„Übergewichtige Menschen, wissen, dass sie dick sind.“ – Ein guter „Futterverwerter“ zu sein, bedeutet nicht unbedingt, dass die Nahrung, die man zu sich nimmt, sich nicht ebenso zu unliebsamen Fettpölsterchen umwandeln kann. Forscher aus England fanden nun nämlich heraus, dass dies ein wahrer Mythos unter den „molligeren Personen“ ist. Die Energiezufuhr- sowie der –verbrauch, der Energieumsatz und auch der Stoffwechsel sind für jeden Menschen maßgeblich und setzen somit die Formel für das richtige Essen fest. Die Gleichung ist hier ganz leicht: wer mehr ist, muss auch seinen Stoffwechsel ankurbeln, um mehr zu verbrennen.

„Mehrere, kleinere Mahlzeiten sind besser als drei große am Tag.“
– Auch diesen Gesundheitsmythos hört man immer wieder. Eigentlich ist weder an der einen noch der anderen Theorie etwas auszusetzen. Doch wer legt die Richtlinien für die „mehreren, kleineren Mahlzeiten“ genau fest? Viel zu schnell landet man bei zuvielen Kalorien, die Essensmengen erzeugen zuviel Energie, der Körper speichert diese und im nu erhält man ein Überfluss an Fettreserven. In der Praxis ist es ratsamer, sich an feste Mahlzeiten zu halten, da so die Gesamtmenge an Kalorie pro Tag übersichtlicher ist.

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