Hausmannskost neu erfunden

Denken wir an Omas leckere Gerichte, so ist dies meist mit deftiger Hausmannskost verbunden. Lecker gefüllte Rouladen mit herzhaften Rotkohl und pikanten Salzkartoffeln, krosser Schweinebraten mit knackigem Wurzelgemüse und deftigen Knödeln oder ein herrlicher Rehrückenbraten, überbackene Apfelkuchen oder ein saftiger Gugelhupf…. Da läuft einem schnell das Wasser im Munde zusammen und Kindheitserinnerungen lodern auf. Viele Rezepte stammen aus alten Überlieferungen und sind noch kostbar dazu. Zu Zeiten, an denen es an Geld und Zeit mangelte, wurden diese Leckereien mit viel Liebe und sorgfältiger Zubereitung gezaubert. Rezepte wurden nicht variiert, weil zu einem die Möglichkeiten aus damaligen Verhältnissen nicht bestanden und Traditionen und Experimente nicht vereinbar waren.
Doch auch wenn die Klassiker heute immer noch beliebt sind, so erfreuen wir uns auch gerne an neuen Variationen. Aber sind diese ebenso schmackhaft? Bleibt der Zauber an Kindheitsträume und gewissen Erinnerungen nicht auf der Strecke?

Wunschgewicht

Um die traditionellen Rezepte nicht ganz außer Acht zu lassen und den dazu gehörigen Flair nicht zu verletzen, ist es ratsam die Rezepte in ihrer Struktur zu belassen und nur durch gewisse Kleinigkeiten oder mit einem Schuss Phantasie zu verfeinern oder erneuern. So kann ein überbackener Apfelkuchen durchaus klassisch zubereitet werden und lediglich die Zugabe von Rosinen durch verschiedene Nuss – oder Früchtesorten variiert werden. Anstatt den Rehrückenbraten einen Tag vorher in Buttermilch ziehen zu lassen, kann dieser doch auch ebenso gut mal in Rotwein baden und somit seine Bitterstoffe auf verfeinerte Art verlieren. Selbst verschiedene Gewürze können geschickt und mit Pfiff verändert werden und sorgen somit sicherlich für Überraschungen. Statt der üblichen Salzkartoffeln machen sich neben dem Schinkenkrustenbraten auch Rosmarinkartoffeln gut. Auf jeden Fall sollte man beim Ergänzen oder Erneuern der Rezepte auf frische und qualitativ gute Ware setzen, um so einer Enttäuschung oder einem Misserfolg zu umgehen. Hackbällchen mit Fetakäse-Füllung und Salsadip löst wahrhaft neue kulinarische Erlebnisse aus. Wie wäre es auch mal mit einem Nudelauflauf der anderen Art? Statt der üblichen Spiralennudeln können auch bunte Pasta oder Farfalle interessante Kombinationen erbringen. Eine traditionelle Kartoffelsuppe, die gewöhnlicherweise mit kleinen Würstchen gereicht wird, könnte beispielsweise auch durch knusprig gebratenen Speckstreifen und frischen Pilzen brillieren. Die Zugabe von frischen Gemüse oder Fleischbeilagen zaubern ebenso neue und unerwartete Variationen.

Auch die Verwendung von verschiedenen Fischsorten – die zu Omas Zeiten undenkbar aufgrund ihres Angebotes waren – können sich heutzutage mit einer Vielzahl von Speisen aufpeppen lassen. Eine eher langweilige Kürbissuppe kann je nach Geschmack zum Beispiel mit Flusskrebsfilet oder ein paar Krabben angereichert werden.
Auch ein Dessert kann sich mit einer pfeffrigen Einlage aufbessern lassen. Die beliebte Mousse au chocolat ist mit einem Hauch von Chili durchaus schmackhaft und löst wahrlich ein Feuerwerk der Geschmacksnerven aus. Der Überraschungseffekt ist sicherlich positiv gesichert.
Den Möglichkeiten sind eigentlich keine Grenzen gesetzt – der Trick liegt vielmehr dem eigenen Selbstvertrauen zu Grunde. Wer sich schon mal an eine Änderung herantraut, wird sicherlich auch mit einer Köstlichkeit belohnt werden. Der Versuch, mit süß oder sauer zu spielen, verschiedene Weinsorten auszuprobieren und mit der Vielfalt der Gewürze zu experimentieren ist mancher Hinsicht vielleicht ungewöhnlich, kann aber durchaus neue Horizonte eröffnen.

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