Ist mein Essverhalten normal?

Während manch ein Mensch ohne Hemmungen schlemmt und kein Gramm zunimmt, zählen Andere zwanghaft die tägliche Kalorienzufuhr und nehmen schon beim Anblick eines Tortenstückes drei Kilogramm zu. Ein normales Essverhalten ist bei vielen Menschen heute nicht mehr gegeben, nur noch die Wenigsten essen gesund und geregelt. Selbst in den Medien ist das Thema Essen ewig präsent – eine Vielzahl an Kochshows mit und ohne Prominenten, streckenweise Gourmetkochbücher und Ernährungssoaps erhalten Einzug in unser Leben und bestimmen teilweise auch unseren Alltag. Dabei durchschauen viele den Diätendschungel kaum noch. Die Ernährungstipps von gestern sind wohlmöglich morgen schon nicht mehr aktuell – wer behält da noch den gerechten Durchblick?

Wunschgewicht

Aufgrund der verzerrten Weltanschauung in punkto Essverhalten, ist die Lieblingsbeschäftigung der Deutschen scheinbar immer mehr zu Kochen und Genießen avanciert. Kein Wunder, dass europaweit in Deutschland die meisten Übergewichtigen leben. Das Übergewicht selbst ist in den vergangenen Jahren zu einem weltweiten Problem geworden, welches nicht nur die Bevölkerung der Industrieländer betrifft, sondern auch immer mehr die Entwicklungsländer betrifft. Dort existiert kurioserweise ein vielfacher Überfluss an Nahrungsmitteln, während der Nachbar nebenan an Hunger stirbt. Laut UN-Angaben starben 2005 ca. 6,2 Millionen Menschen an Hunger. Dagegen wird geschätzt, dass weltweit eine Milliarde Menschen übergewichtig sind, wie die WHO – Weltgesundheitsorganisation – berichtet. Davon bringen allein in Deutschland zwei Drittel der Männer und gut ein Drittel der Frauen zuviel Gewicht auf die Waage. Experten schätzen sogar, dass 1,5 bis 2 Millionen Deutsche an unkontrollierten Essverhalten leiden. Mehr als 600.000 Deutsche, vor allem junge Mädchen und Frauen leiden ebenso an Magersucht und Bulimie.
Bei solchen Zahlen kommt man schlecht umhin sich zu fragen, wann ein gestörtes Essverhalten beginnt und wo ein Übermaß an Nahrungsaufnahme aufhört.

Wichtig ist, sich bereits beim Frühstück auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung einzustellen. Hier sind Vollkornbrötchen oder Vollkornbrot statt Weißmehlprodukte sehr zu empfehlen. Auch Obst und Joghurts dürfen gern verzerrt werden. Frühstücksverweigerer haben eher schlechte Karten: kurz vor dem Mittagessen wird der Heißhunger Einzug halten und schon seinen Tribut verlangen. Wer hier bereits großzügig zugreift, hat vielleicht keinen rechten Appetit auf das Mittagessen – so verschieben sich die Mahlzeiten immer später, was wiederum ein spätes Abendessen auslöst und somit Fettpölsterchen an Bauch, Beinen und Po herausfordert.
Während der Mahlzeiten ist es wichtig kontrolliert und bewusst zu essen, bei einem schnellen Verzehr des Essens nehmen wir viel mehr zu, als nötig wäre. So entsteht auch das berühmte Völlegefühl. Viele von uns haben bereits verlernt genussvoll und mit allen Sinnen zu speisen. Wer sich während der Mahlzeiten Zeit nimmt oder zwischendurch ein Schokoladenstück im Mund zergehen lässt, anstatt es hastvoll und ohne Bedacht zu verschlingen, wird weniger Heißhungergefühle und die damit verbundenen Pfunde bekämpfen müssen.

Sicherlich klingen diese Tipps einfach, für manch einen ist die Ausführung der Ernährungsvorschläge nicht leicht zu realisieren. Damit ein gesundes Essverhalten in Zukunft mit mehr zum waghalsigen Lebensstil ausartet, gibt es einige Tipps, die den Alltag erleichtern können. Beim Einkaufen sollten möglichst viele weiße Lebensmittel wie möglich umgangen werden. Vollkornprodukte sind ein Muss, da sie unseren Stoffwechsel auf Trab halten, gut für die Verdauung sind und die Darmflora in Schuss halten. Anstatt vieler Süßigkeiten ist ein Besuch in der Obst- und Gemüseabteilung sinnvoller. Niemand erwartet, dass gänzlich auf Süßes verzichtet werden muss, aber bei übergewichtigen Menschen ist ein guter Ausgleich nicht fehlerhaft.
Anstatt der vielen Softdrinks, die vor Zucker nur so strotzen, sind Säfte und Mineralwasser eine gute Alternative. Auch gemischt zu leckeren und durstlöschenden Saftschorlen lassen sich diese Getränke variieren.

Wer an starken Übergewicht, Ernährungsmängeln oder Essstörungen leidet, sollte schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen, um Ernährungsumstellungen gezielt durchzuführen.

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