Macht Fett uns wirklich fett?

In einer Zeit, in der ständig auf Kalorientabellen geachtet wird, in der die Menschen auch immer mehr auf gesunde Ernährung bedacht sind, gerät gerade das „böse“ Fett immer mehr in Verruf. Die Verkaufzahlen der Nahrungsmittel mit dem Aufdruck „ohne Fett“ oder „fettreduziert“ schnellten in den letzten Jahren besonders in die Höhen. Eiweiß und Kohlenhydrate gelten als regelrecht „gesund“ – Hauptsache, die Lebensmittel enthalten nicht zuviel Fett. Doch stimmt diese These tatsächlich?

Wunschgewicht

Schauen wir uns doch mal Länder mit größeren Bevölkerungsanteilen an, wie beispielsweise die USA. Dieses Land hat, fast wie kein anderes Land der Erde, so viele Lebensmittel mit dem der Bezeichnung „fettarmes Lightprodukt“ zu bieten. Dennoch sehen wir allerdings im Fernsehen oder anderen Medien immer häufiger, dass eben dieses Land immer runder wird. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung leidet unter Übergewicht – Tendenz steigend.
Ein Gegenbeispiel: wie ist es andererseits möglich, dass die Menschen in europäischen Ländern wie der Türkei, in Griechenland, Frankreich oder Italien mit einem recht hohen Verzehr an Fetteinheiten, eher schlank sind und zudem das niedrigste Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko aufweisen als in viele andere europäische Ländern? Man kommt hier nicht umhin sich zu fragen, ob Produkte mit hohem Fettanteil eventuell doch nicht mehr und nicht weniger ungesund sind, als bisher angenommen wurde. Doch schauen wir uns die Tatsachen etwas genauer an.

Eine fettreduzierte oder fettarme Ernährung kann durchaus dazu führen, dass wir dicker werden. Wie kann das bloß sein?
Versuchen wir uns fettarm zu ernähren, schrillen im Organismus die Alarmglocken. Plötzlich versucht unser Körper jede einzelne Fettreserve zurückzulegen und auch geschickt aus den üppigen Kohlenhydraten, welche wir zu uns nehmen, Fett umzuwandeln. Eins sollte nicht unerwähnt bleiben: Fette und Proteine sind für unseren Körper lebenswichtig – dies kann man von Kohlenhydraten keinesfalls behaupten.
Werden erst die Kohlenhydratreserven im Körper angeknabbert, verbrennt man auch Fett. Nur so kann man gekonnt und langfristig an Körpergewicht verlieren. Daher empfehlen viele Ernährungswissenschaftler regelmäßig Sport zu treiben und nach 17 Uhr keine Kohlenhydrate mehr zu sich zu nehmen. Doch damit ist der Kampf gegen die unerwünschten Fettspeicher noch nicht gewonnen: es gilt noch den Kampf mit dem Insulin zu gewinnen. Insulin bildet sich in der Bauchspeicheldrüse als Hormon und wird von dort ausgeschüttet, um alle Nahrungsbestandteile sicher in der Zelle zu verankern. Glucagon will dem entgegenwirken und setzt Fettsäuren aus unserem Fettgewebe frei, so dass aktiv Fett verbrannt werden kann. So soll im Körper ein Gegengewicht geschaffen werden – doch einer kann nur gewinnen. Nehmen wir zu viele Kohlenhydrate zu uns, hat das Insulin den entscheidenden Vorteil und verhindert die Fettverbrennung.

Die Rechnung ist dementsprechend ganz einfach: nehmen wir nur ausreichend nötige Energie zu uns, kann unser Körper den ganzen Tag an der Fettverbrennung arbeiten. Hierbei würde eine Bilanz des Abnehmerfolges wie folgt aussehen: Abnahme der Muskeln 40% und von Fett 60%. Doch Muskeln sollten jedoch unbedingt erhalten bleiben, da sie die Fettverbrennung unterstützen, daher ist diese Bilanz eher trügerisch.

Nicht nur Sport treiben und geregeltes, mäßiges Essen ist wichtig, sondern auch die Trennung von Kohlenhydraten und Fett während der Mahlzeiten. Essen wir beispielsweise Schokolade, Backwaren oder Fast Food, so werden die in den Lebensmitteln enthaltenen Kohlenhydrate zur Verbrennung genutzt und die Fettanteile gespeichert. Resultat: Klingt gar nicht gut. Doch wie stellt man eine Trennung von Kohlenhydraten und Fetten am sinnvollsten an?

Wer tagsüber mehrere kleinere Mahlzeiten zu sich nimmt, kann den Stoffwechsel in Lauerstellung besser anregen. Eine gute, gesunde und vor allem ausgewogene Ernährung ist ein Idealmaß der täglichen Kalorienaufnahme. Kohlenhydrate sollten größtenteils aus Gemüse und Obst bestehen. Auch die proteinreiche Ernährung darf nicht vernachlässigt werden – daher sollten auch Eier, mageres Fleisch, Fisch, Käse oder Quark nicht vergessen werden. Zum Braten sind gute Fette wie Oliven – und Rapsöl zu empfehlen. Für die kalte Küche ist das Leinöl, welches reich an Omega-3-Fettsäuren ist, ein Geheimtipp. Verzichtet werden sollte auf Sonnenblumen-, Maiskeim- und Distelöl.

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