Obstgeschichten

Wenn wir heute im Supermarkt die Obsttheke betreten fällt uns meist die Auswahl der angebotenen Obstsorten nicht leicht – eine Vielzahl von süßen Früchten wird uns dargeboten und die verlockenden Düfte lassen bereits hier das Wasser im Munde zusammenlaufen. Während wir heute zwischen heimischen, importierten und biologisch kontrollierten Obstsorten wählen können, war diese Auswahl bis vor einigen Jahren noch eher spärlich. Die meisten Obstsorten erhalten wir heutzutage auch noch aus den Südländern, aus Übersee oder asiatischen Regionen. Bevor es den Handel mit Obst noch nicht gab, waren lediglich Obstsorten wie Birnen, Äpfel oder Kirschen in unseren Gärten heimisch.

Wunschgewicht

Mittlerweile erhalten wir eine enorme Auswahl an Obstsorten auf dem Markt, die an Langeweile kaum denken lässt: ob Feigen, Honigmelonen, Papayas oder Mangos – für jeden Tag der Woche können wir ein anderes Obst wählen. Reich an Vitamin B und C, Kalzium, Magnesium und Eisen versorgen diese Früchte uns mit lebenswichtigen Nährstoffen. Obwohl der Apfel sehr viel Eisen enthält und jahrzehntelang als das ballaststoff- und vitaminreichste Obst gehandelt wurde, ist heute aber bekannt, dass die Erdbeere den Apfel um einiges schlägt. 250 g Erdbeeren sind mit 508g Vitamin C eine wahre Vitaminbombe. Tägliche Obstaufnahme ist ein Muss, auch wenn dies mit Bedacht geschehen sollte, denn bereits im 2. Jahrtausend vor Christus tauchte in Ägypten erstmalig die Krankheit Skorbut auf, die später auch Seeleute schwer zu schaffen machte. An Ermangelung des Vitamin C-Haushaltes erkrankten diese Menschen an Durchfall, Zahnfleischbluten, Erschöpfung und Müdigkeit, hohem Fieber und Muskelschwund. Bereits 50 mg Vitamin C sind täglich ausreichend, damit diese Symptome nicht auftreten. Selbst heute noch gilt Skorbut als gefährlich – allerdings sind in dieser Hinsicht eher die Entwicklungsländer davon betroffen, weil dort Zitrusfrüchte im allgemeinen Mangelware sind. In den Industrieländern sind durch das gesamte Jahr über Früchte erhältlich, so dass diese Krankheit selten noch beobachtet wird.

Für den kalorienbewussten Menschen ist Obst an sich ein sehr wichtiges Lebensmittel, dennoch ist bei der Auswahl verschiedener Früchte Achtung geboten. Einige Obstsorten enthalten erheblich mehr Fruchtzucker als andere Sorten, die sich im Körper ähnlich dem Zuckerbaustein entwickeln und schnell in die Blutlaufbahn gelangen. Während zum Beispiel 100 g Wassermelonen lediglich 12 kcal enthält, schlagen bereits 100 g Banane mit 70 kcal zu Buche. Auch bei getrocknetem Obst sollte man vorsichtiger zuschlagen: da die getrockneten Früchte überdurchschnittlich weniger Wasser enthalten, erscheint uns die Menge nicht gleich weniger. Ein 100g getrockneter Apfel wiegt schlussendlich nur noch 10 g, hat aber eigentlich den gleichen Fruchtzuckergehalt wie ein frischer Apfel. Wer nun 100 g getrockneten Apfel zu sich nimmt, hat auch logischerweise mehr Fruchtzucker zu sich genommen. Daher sollten Trockenfrüchte eher in Maßen vernascht werden.

Auch Obst in Dosen wirken auf den ersten Blick verführerisch: die fertig zubereiteten Häppchen haben aber auch Nachteile – im Zuckerwasser schwimmend sind sie in etwa den Trockenfrüchten gleichgestellt. Auch Obstsäfte enthalten fast genauso viele Kalorien wie ein Glas Cola oder Limonade. Wer dennoch nicht auf den geliebten Apfel – oder Orangensaft verzichten möchte, kann pfiffigerweise auch das Getränk zur Hälfte mit Wasser mischen und sich somit leckere Schorlen mixen, die besonders im Sommer erfrischende Durstlöscher sind.

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