Sind Geschmacksverstärker wirklich Dickmacher?

Zum gesunden Essen gehört es natürlich, dass einige Speisen selbst hergestellt werden. So weiß man einerseits, was im Essen steckt und andererseits schmeckt es auch zugegebenermaßen besser. Doch einige Dinge sind einfach selbst gemacht nicht zu Toppen: ob Chips, asiatisches Essen, Pizzen, Suppen oder einige Gewürze – der Selbstversuch ist sicherlich verlockend, aber wer stellt sich schon gern selbst in die Küche und frittiert mühselig hausgemachte Chips? Und natürlich ist der Geschmack auch unschlagbar, egal, welche Versuche mit Gewürzen angestellt werden, der Genuss der industriell hergestellten Chips ist einfach nicht nachzuahmen.

Wunschgewicht

Nun ist es allerdings gewiss, dass sich in Chips und zahlreichen anderen Speisen häufig Geschmacksverstärker verstecken. Das Glutamat beispielsweise ist schon seit Jahren ein stark umstrittener Geschmacksverstärker und steckt in vielen Lebensmitteln. Mittlerweile kam sogar das Gerücht auf, dass bei zu hohem Glutamatverzehr die Gefahr besteht dicker zu werden, ohne dass man zwangsläufig viel gegessen haben muss.

Wie kann ich den Geschmacksverstärker Glutamat meiden?

Als Verbraucher kann man natürlich das Glutamat meiden, indem man sich die Inhaltsstoffe auf den Verpackungen der Produkte ansieht. Dennoch ist laut der Verbraucherorganisation foodwatch Vorsicht angesagt: außer bei den E-Nr. 620 bis 625 sind auch andere Lebensmittel mit Stoffen wie Hefeextrakt, Gewürze, Speisewürze oder Sojawürze sowie Aroma mit umstrittenen Zusatzstoffen angereichert. Doch diese Aussage von foodwatch ist nicht nur eine These: die Universität von South Carolina führte im vergangenem Jahr eine Studie durch, bei der 750 Frauen und Männer über einen längeren Zeit Glutamat konsumierten. Das Resultat: der reichliche Verzehr führte zu deutlichen Gewichtszunahmen als bei jenen Probanten, die weniger Glutamat zu sich nahmen. Der Geschmacksverstärker greift derart in die natürliche Sättigungsregulierung ein, dass ein Übergewicht entsteht. Wer also weniger Glutamat zu sich nimmt, verliert auch deutlich den Appetit und somit ebenfalls das überschüssige Gewicht. Dennoch sei gesagt, dass diese Methode zur Gewichtsreduktion nicht anzuwenden ist, da diese Strategie einfach zu unausreichend untersucht wurde.

Weiterhin steht der Geschmacksverstärker Glutamat nicht nur im Verdacht die Waagenanzeige hochschnellen zu lassen, sondern ferner für Hautrötungen, Zittern und Übelkeit verantwortlich zu sein.

Sind Bio-Produkte dementsprechend sinnvoller als normale Produkte?

Leider sind auch in Bio-Produkten vermehrt Glutamate zu finden, obwohl der Einsatz dieses Geschmackverstärkers selbst für die Biowelt nicht gestattet ist. Unter anderem befindet sich Hefeextrakt zum Beispiel in Bio-Brühwürfeln oder Bio-Brotaufstrichen, obwohl das Hefeextrakt mit der Hefe selbst nicht viel zu tun hat. Scheinbar muss besonders bei Bio-Produkten hinter den Begriffen gerätselt werden: Würze, Speisewürze, gekörnte Brühe oder Aroma werden gern als Pseudonym verwendet und treiben den Verbraucher in die Irre. Wirklich vor Glutamat schützen können sich also nur diejenigen, welche auf Lebensmittel verzichten, die ohne die vormals genannten Zutaten auskommen.

Wenn in fast allen Lebensmittel Glutamat enthalten ist, darf man dann fast gar nichts mehr essen?

Der Geschmacksverstärker gilt schlechthin als umstritten, welcher als „Dickmacher“ bekannt ist und bei erhöhtem Verzehr zu Übergewicht führen kann. Dennoch teilen die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) mit, dass bei einem sinnigen Konsum und einer gleichzeitig ausgewogenen Ernährung keine gesundheitlichen Schäden bestehen.

Selbst wenn man das Glutamat vermeiden wollte, wäre es nicht immer möglich, da der Geschmacksverstärker sich auch in natürlichen Nahrungsmitteln wie Tomaten, Schinken oder Käse befindet.

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