Studie: Kohlenhydrate am Abend schaden nicht

Bei einer Vielzahl von Diäten sind Kohlenhydrate tabu. Dabei finden sich in vielerlei Köstlichkeiten Kohlenhydrate wieder: Nudeln, Reis, Kartoffeln und Brot enthalten massig Kohlenhydrate. Doch für eine kalorienreduzierte Diät sollte man von diesen Sattmachern jedoch die Finger lassen. Besonders des Abends, wenn man sich weniger bewegt, setzen sich diese Kalorien gern an Hüften, Bauch und Beinen nieder – eine Tatsache mit der jede Diät wirbt. Oder etwa doch nicht?
Forscher wissen: Kohlenhydrate lieber abends essen!
Wenn diese These stimmt, so dürfte dies das Aus für eine Reihe von Diäten bedeuten. Eine Studie, an denen 78 Probanden mit einem BMI (Body-Mass-Index) von mehr als 30 teilnahmen, wurde jedoch folgende Untersuchung vorgenommen. Die Teilnehmer der Studie wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe durfte abends noch zu kohlenhydratreicher Nahrung greifen, der anderen wurde dies verwehrt. Vielmehr erhielten die Gruppen die gleichen Mahlzeiten am Tag vorgesetzt, nur die Tageszeiten wurden geändert. So nahm eine Gruppe die Kohlenhydrate am Morgen ein, die anderen Teilnehmer durften diese am Abend genießen.
Was war das Resultat der Studie?
Nach 6 Monaten konnten die Wissenschaftler durch regelmäßige Abnahme von Blutproben erste Ergebnisse erzielen. Untersucht wurden jeweils der Anteil von drei im Blut befindlichen Hormonen: Leptin, welches als Sättigungshormon gilt, Ghrelin, das als Hungerhormon bekannt ist und Adinopektin, welches in Zusammenhang mit Fettleibigkeit, Insulinresistenz und zum metabolischen Syndrom steht.
Leptin wird tagsüber eigentlich nur in geringen Mengen produziert, der Anteil steigt des Nachts. Ghrelin kommt während des Tages normalerweise immer mal wieder auf und Adinopektin sollte eigentlich nur in geringfügigen Dosen vorhanden sein.
Nach Beendigung der Studie zeigte sich, dass das kohlenhydratreiche Abendessen auf die Hormonausschüttung des Folgetages einen großen Einfluss hat. So wird das Sättigungshormon Letpin während des Tages aktiviert, so dass es seinen Höhepunkt am späten Nachmittag hat. Die Ausschüttung des Hungerhormons Ghrelin hingegen nahm während des Tagesverlaufs ab, nur in den Abendstunden war eine leichte Erhöhung zu erkennen. Auch der Anteil an Adinopektion nahm zu.
Die Tester berichteten, dass sie sich nach der Untersuchung weniger hungrig und stattdessen satter gefühlt hätten, als die Kontrollgruppe, die sich abends mit weniger Kohlenhydraten versorgten. Weiterer Erfolg: die Teilnehmer verloren mehr Gewicht, der BMI reduzierte sich und auch der Bauchumfang nahm ab. Zudem verbesserte sich der Blutzuckerwert und der Cholesterinspiegel verringerte sich.
Resultat: Kohlenhydrate am Abend müssen nicht der Tod einer jeden Diät bedeuten, sondern kann sogar längerfristig eine ideale Methode sein, um Gewicht zu verlieren.
Wie entstand die Idee, diese Studie durchzuführen?
Die Wissenschaftler erforschten das Verhalten des Körpers bei Kohlenhydratzufuhr gegen Abend, aufgrund des bei den Muslimen gehaltenen Ramadans. Während des Ramadan fasten die Gläubigen den ganzen Tag und essen erst nach Sonnenuntergang. Bei diesen Speisen handelt es sich dann natürlich oftmals um kohlenhydratreiche Speisen. Um nun die Leptinveränderung im Körper festzuhalten, wurde diese Studie angesetzt.
Fakt ist jedoch: wer ein gesundes Mittelmaß zu den Kohlenhydraten findet, wird auch sein Gewicht halten können. Ob diese nun am Morgen, am Mittag oder gegen Abend zu sich genommen werden, dürfte unmaßgeblich sein. Wer hingegen sowohl morgens als auch abends zu viele Kohlenhydrate zu sich nimmt, wird seinen Körper überlasten und Fettpolster ansetzen.
Bild von Janine, gesundesabnehmen.at
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