Übergewicht – sind Diäten sinnlos?

Als hätten wir es nicht geahnt: Menschen, die zu Übergewicht neigen sind nur bedingt Schuld an ihrem Leid, denn die Veranlagung zum Übergewicht selbst ist in unseren Genen verwurzelt. Doch ist das jetzt ein Grund sich gehen zu lassen und den Diäten auf ewig Lebewohl zu sagen?

Wunschgewicht

Trotz strenger Diätpläne, straffer Sporteinheiten und hoher Disziplin schaffen viele Menschen es nur schwerlich an ihr Traumgewicht zu gelangen oder geben nach einer gewissen Zeit wankelmütig auf. Dies ist leider ein Bestandteil unseres Lebens, dass einige Menschen mit Leichtigkeit ihr Gewicht halten können und wiederum andere nur ein Stückchen Torte schief angucken brauchen und gleich mehrere Pfunde zulegen. Dieses Schicksal ist auf das menschliche Erbgut zurückzuführen, welches dennoch einen guten Vorteil hat: Menschen, die ohne großen Aufwand effektiv Fett speichern, pflanzen sich dafür überdurchschnittlich gut fort, geben allerdings die Erbinformationen zum Übergewicht auch wieder an ihre Nachkommen weiter.
Für unseren Organismus ist die Nahrungsaufnahme ein lebenswichtiger Faktor, bei dem jede Kalorie verwendet wird. Vom biologischen Standpunkt aus erlangen wir lediglich dann Sättigungsgefühle, um Pausen für eine Nahrungsaufnahme einzulegen, damit der Magen-Darm-Trakt auch Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe optimal verwerten kann. Durch diese Methode spart der gesamte Körper die verspeisten Nährstoffe auf, obwohl es sich gerade die Bevölkerung in den Industrieländern leisten können auf die einen oder anderen Kalorieneinheiten zu verzichten.
Für übergewichtige Menschen, die sich mit zahlreichen Diäten rumschlagen mussten und sich täglich für Sport und Bewegung begeistern, sind diese Erklärungen verständlicherweise nur ein schwacher Trost. Dennoch gibt es ein paar Tricks, wie man Fettfallen geschickt umgehen kann.

Der Hunger ist ein Signal des Körpers, der in bestimmten Situationen auftritt, allerdings nicht immer gestillt werden muss – diese Signale sind besonders für übergewichtige Menschen schwer zu unterdrücken. Mehrere Studien fanden heraus, dass übergewichtige Menschen täglich Nahrung um die 1100 bis 1200 Gramm zu sich nehmen. Ernährungsexperten empfehlen hier, sich speziell auf die Energiedichte der einzelnen Lebensmittel zu orientieren. Dies bedeutet: je mehr Ballaststoffe und Wasser die Nahrungsmittel aufweisen desto mehr verhilft man seinem Körper sich gesund, abwechslungsreich und leichter zu ernähren. Ebenso spielt die Menge der Mahlzeiten eine enorme Rolle: Studien bewiesen jüngst, dass Personen, die eine größere Portion vorgesetzt bekamen auch in größeren Mengen aßen.
Der Anblick eines stattlichen Steaks und eines verführerischen Stücks Schokolade spricht allerdings eine andere Sprache: hat man erst den Duft dieser leckeren Speisen vernommen, so möchte der Mensch auch am liebsten sofort reinbeißen. Im Grunde reicht bei den meisten Menschen eine Nahrungsmenge von 300-400 Milliliter aus, um ein Sättigungsgefühl zu erzeugen. Daher ist es wichtig, sich für das Essen Zeit zu nehmen und sich das Essen bewusst zu machen – andernfalls kann das Sättigungsgefühl zum Beispiel durch Fernsehgucken oder Telefonieren beim Essen nicht wahrgenommen werden und der Mensch isst weiter.

Auch das Trinken spielt bei der Ernährung eine wichtige Rolle – die meisten Menschen trinken über den Tag verteilt zuwenig. Mineralwasser, ungesüßte Tee und zur Abwechslung Saftschorlen bieten sich idealerweise an und sind ein guter Austausch gegen zuckerreiche Softdrinks, Kaffee und alkoholischen Getränken. 2-3 Liter Wasser oder Tee sind eine optimale Grundlage für den Tag.
Auf Sport, Bewegung und leichte Trainingseinheiten wie Walking sollte trotz der wissenschaftlichen Belege dennoch nicht verzichtet werden: die Bewegung ist gut für den Körper, lässt den Stoffwechsel in Wallung geraten und wirkt sich zudem positiv auf das Immunsystem aus.

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