Warum machen Diäten aggressiv?
Haben wir eine Diät begonnen, so kann man nach wenigen Tagen schon feststellen, dass wir übellauniger und gereizter wirken. Schnell bekommt man Sprüche zu hören wie beispielsweise: „Iss mal wieder was ordentliches, deine Laune ist nicht zum Aushalten.“ oder „Was ist denn mit dir los? Hast du noch nichts gegessen?“
Gerade solche Aussagen treiben einen zur Weißglut und wenn man es nicht besser wüsste, würde man in die Welt hinausschreien: „Ja, zum Geier, ich habe tierischen Hunger!“
Aber nein, wir tun es nicht, ärgern uns weiter und verfluchen den Frust, der sich weiter in uns hineinfrisst, während der Magen schon in den Kniekehlen hängt.
Doch woran liegt es, dass Menschen zu Beginn oder während eines Diätversuches sehr üble Launen plagen? Muss nun eine Diät zwangsläufig zur Aggressivität führen?
Der Grund für die Aggressivität ist ein Mangel eines Hormons, welcher durch ein Verzicht auf Kohlenhydraten ausgelöst wird. Diäten wie die Atkinsdiät sind ein typisches Beispiel, weil hier hauptsächlich Kohlenhydrate vermieden werden sollen.
Amerikanische und britische Forscher haben laut neuester Studien belegen können, dass Hunger aggressiv macht. Die Ursache für diese Verhalten lässt sich sehr klar erklären: wer nicht genug Essen im Magen hat, dem mangelt es am Botenstoff Serotonin. Ist zuwenig Serotonin vorhanden, reagieren Menschen kämpferisch, aggressiver und wirken regelrecht explosiv.
Das Serotonin gehört zur Gruppe des Adrenalins und ist chemisch gesehen ein biogenes Amin. Dieses ist in jedem Organismus als Gewebshormon im zentralen Nervensystem, Darmnervensystem, Herzkreislauf und im Blut vorhanden. Wer nun nicht genügend Serotonin ausschüttet hat ziemlich schlechte Laune. Oft reagieren Menschen in Entscheidungssituationen wesentlich impulsiver als sonst. Dies nahmen Wissenschaftler der Universität in Cambridge mal genauer unter die Lupe und ließen im Rahmen einer Studie freiwillige Probanden auf Diät ein Strategiespiel vornehmen. Die Teilnehmer erhielten eine Aufgabe, welche zur Folge hatte, dass sich das Verhalten der Menschen während des Spiels veränderte. Sie zeigten ein auffällig aggressiveres Verhaltensmuster und verhielten sich den Handlungen entsprechend unfair. Dies führte zu dem Resultat, dass ruhige und gelassene Menschen auf Diät einen wahren Stimmungswechsel offenbaren können.
Die Produktion von Serotonin und deren Vorkommen im Gehirn sorgen dafür, dass man sich satt und zufrieden fühlt. Da Kohlenhydrate die Serotoninwerte erhöhen, wirkt es im Körper wie ein Beruhigungsmittel. Wissenschaftler fanden ebenso heraus, dass sich ein Mangel an Kohlenhydraten bei Frauen stärker auswirkt als bei Männern, da bei ihnen im Gehirn weniger Serotoninmengen vorkommen. So ist es nicht verwunderlich, dass bestimmte Menschen eine gewisse Menge an Kohlenhydraten brauchen, um ihre Stimmung konstant zu halten. Gerade bei Diäten können diese Stimmungsaussetzer ausgeprägt sein. Um dieses Gefühl zu lindern hilft meist etwas Süßes oder stärkereiches wie eine Mahlzeit mit Kartoffeln oder Nudeln. Fettiges Essen wie Speck oder Käse ist keine Lösung ist auf Dauer auch nicht gesundheitsförderlich.
Ist es nun möglich, eine Diät zu überstehen und dabei für die Mitmenschen nicht als übellauniger Drache zu gelten?
Wer eine Gewichtsreduktion anstrebt sollte versuchen sich nicht jeden Morgen mit utopischen Wahnvorstellungen auf die Waage zu stellen. Nehmen Sie lieber langsamer und dafür gesünder ab. Stellen Sie ihre Ernährung gesünder um, aber sündigen Sie auch hin und wieder mal ein wenig. So können Enttäuschungen und Übellaunigkeit während einer Gewichtsabnahme sehr gut und leicht umgangen werden.
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