Macht abnehmen gesund – oder lieber rund und gesund?

Wunschgewicht

In unserer Gesellschaft vorgelebt, stehen doch eher die schlanken Personen im Vordergrund und können Vorteile in Beruf, Bekleidung und öffentlichen Verkehrsmitteln nutzen. Im Hintergrund stehen meist immer die Übergewichtigen, welche schräge Blicke ernten, Probleme beim Einkauf von Übergrößen haben und sich in mancher Hinsicht in unsere heutige Gesellschaft „hineinzwängen“ müssen.

Viele Menschen mit Übergewicht leben in der Erkenntnis, dass auch weitere Diäten keine Abhilfe schaffen. Auch wenn das Übergewicht als Risikofaktor an vielen Erkrankungen beteiligt ist, kommt man dennoch nicht umhin sich zu fragen, ob Abnehmen unbedingt gesünder macht?

Auch wenn Herzinfarkte oder Schlaganfälle von vielen Ärzten an erster Stelle als Begründung für häufige Todesursachen bei übergewichtigen Menschen angegeben wird, so kann ebenso kaum jemand mit einigen Kilos mehr auf den Hüften abstreiten können, dass ein starkes Übergewicht gesundheitliche Probleme mit sich zieht. Dennoch könnte man den Umkehrschluss ansetzten und behaupten, dass schlanke Menschen nicht zwangsläufig gesünder leben.

Zumindest belegen Statistiken, die beweisen, dass zahllos durchgeführte Diäten erfolglos verliefen. Somit ist es Fakt, dass das Problem der übergewichtigen Menschen mit dem Wunsch abzunehmen wesentlich komplexer ist. Doch warum verhindert unser Körper eine drastische Gewichtsreduktion?

Das Geheimnis liegt in unseren Genen. Unser Körper hat sich über eine Entwicklung von Millionen von Jahren dahin entwickelt, dass die aufgenommene Nahrungsenergie möglichst effektiv gespeichert wird. Diese Fähigkeit obliegt der evolutionären Überlebensstrategie des Menschen. Hunger führte zu ungeahnten Leistungen der Nahrungsbeschaffung und je größer der Hunger unserer Vorfahren war, desto mehr wuchs auch in ihnen das Verlangen diesen Mangel auszugleichen. Eine solche Entwicklung des Menschen über Jahrmillionen hinweg kann selbstverständlich heutzutage nicht innerhalb weniger Wochen umgestoßen werden. Diäten oder Ernährungsumstellungen müssen langsam und auf den Menschen abgestimmt durchgeführt werden, damit dieser evolutionäre Mechanismus zum Essen durchbrochen werden kann. Denn im Grunde genommen ist der Mensch vom genetischen Aspekt her nicht zum Abnehmen geschaffen.

Wissenschaftliche Studien haben bislang immer wieder belegt, dass übergewichtige Menschen Diätversuche nur mit großer Mühe durchhalten konnten. Anhand solcher Fakten kommt man zu der Überlegung, ob Abnehmen dann überhaupt gesund ist. Und wenn ja, wie sieht eine optimale Diät aus?

Mittlerweile gibt es verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen, welche Hungerkuren und Gewichtsverluste von 10-25% untersuchten. Das Ergebnis: diese Methoden zur Gewichtsreduktion führten häufig zu Herzrhythmusstörungen und Gallensteinen. Bei stark übergewichtigen Personen führten sogar deutliche Gewichtsabnahmen zu einer höheren Sterblichkeitsrate zwischen 40-60 %. Hierbei wurden als Todesursache in vielen Fällen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle benannt, welche eigentlich durch eine Gewichtsreduktion gesenkt werden sollte. Das Resultat: übergewichtige Menschen, die deutlich abnehmen, tragen ein größeres Risiko an Gefäßerkrankungen zu sterben, als Übergewichtige, die weiterhin ihr Gewicht mit sich tragen.

Daher raten Experten von drastische Gewichtsreduktionen und Hungerkuren unbedingt ab. In diesen Fällen ist eine umfangreiche und genaue Aufklärung der Betroffenen über Folgen und Nebenwirkungen von Diäten sehr wichtig. Eine lediglich fettarme Ernährung mit viel Bewegung sei gerade für übergewichtige Menschen nicht sonderlich förderlich. Ein genauer Ernährungsplan eines Arztes oder Ernährungswissenschaftlers ist somit eine wesentlich bessere Lösung. Eine ausgewogene und gesunde Ernährung wird bei diesen Personen vielleicht nicht innerhalb kürzester Zeit zu einem Erfolg führen, dennoch nach Ablauf einer bestimmten Dauer den Kilos den Gar ausmachen.

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