Säure-Basen-Diät – Schlank dank basischer Ernährung?

Das Konzept der Säure-Basen-Diät entstand Anfang des 20. Jahrhunderts und beruht auf der Annahme, dass eine Übersäuerung des Organismus durch bestimmte Nahrungsmittel zu Krankheiten führen kann.

Wunschgewicht

Das Ungleichgewicht im Körper soll für eine Vielzahl von Leiden verantwortlich sein. Die Liste der Beschwerden ist nahezu endlos und reicht von Allergien über Tumore bis zum Übergewicht. Fast jedes Symptom könnte seine Ursache in einer Übersäuerung haben und durch eine Anwendung der Säure-Basen-Diät, kuriert werden. Durch die verstärkte Einnahme von Basen bildenden Lebensmitteln soll das Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper wieder hergestellt werden.

Das Säure-Basen-Gleichgewicht im Detail betrachtet

Der pH-Wert des Blutes liegt üblicherweise zwischen 7,35 und 7,45 und ist dadurch leicht basisch. Die pH-Skala reicht von 0 bis 14 und wird in folgende Kategorien eingeteilt.

  • ph-Wert 0: sehr sauer
  • ph-Wert 14: sehr alkalisch
  • ph-Wert 7: neutral

Industriell verarbeitete Lebensmittel, Stress und körperliche Anstrengung führen dazu, dass der Körper bei der Verdauung verstärkt Säuren erzeugt, die den pH-Wert des Blutes, zumindest theoretisch, absinken lassen.

Eine Übersäuerung des Blutes nennt man Azidose. Um diese auszugleichen, verfügt der Organismus über leistungsfähige Puffersysteme, v.a. den Bikarbonatpuffer des Blutes, der überschüssige Säure über die Atmung (CO2) ausscheidet. Aber auch Leber und Nieren können regulierend wirken.

Eine ungesunde Lebensweise (falsche Ernährung, Stress, wenig Bewegung) kann diese Puffer jedoch überlasten. In diesem Fall entzieht sich der Körper selbst Mineralien, um Säure abzubauen. Eine Folge davon ist zum Beispiel Osteoporose. Auch die Verdauung kann nicht mehr richtig funktionieren, es kommt zu Reizdarmsymptomen. Überschüssige Säuren lagern sich im Bindegewebe ab und belasten den Stoffwechsel.

Die Säure-Basen-Diät richtig angewendet

Richtige Ernährung im Rahmen der Säure-Basen-Diät besteht zu 20 % aus Säure bildenden und zu 80 % aus Basen bildenden Nahrungsmitteln. Jedes stark Säure bildende Lebensmittel sollte mit einer entsprechenden Menge an Basen bildender Nahrung ausgleichen werden.

Sportliche Betätigung ist ein fixer Bestandteil der Säure-Basen-Diäten. Ob kleinere Strecken zu Fuß, eine Radtour am Wachende oder ein Work-out im Fitnesscenter. Bewegung regt den Stoffwechsel an und sorgt für Wohlbefinden, daher sollte man seine Turnschuhe so oft wie möglich, jedoch mindestens zwei Mal pro Woche aus dem Kasten holen.

Die Säure-Basen-Diät kommt ohne die, unter Abnehmwilligen bestens bekannten, „absolut verbotenen Lebensmitteln“ aus. So wird nicht nur dem JoJo – Effekt vorgebeugt. Auch ein stabiles Gleichgewicht (Homöostase) kann neben Gesundheit und Wohlbefinden, gewährleistet werden.

Basen bildende Lebensmittel sind z. B.:

  • Reifes Obst, Kräuter, fast alle Gemüsearten, Ölfrüchte, Kerne, Dörrobst, Samen, etc.

Säure bildende Lebensmittel sind z. B.:

  • Fleisch, Wurst, Fisch, Eier, Brot, Milchprodukte, etc.

Säure bildende Getränke sind z. B.:

  • Alkohol, Kaffee, schwarzer Tee

Neutrale Lebensmittel sind z. B.:

  • Wasser, Walnüsse, Butter, kalt gepresste Öle

Zu beachten ist, dass der ursprüngliche Säuregrad eines Lebensmittels nicht dafür ausschlaggebend ist, ob es auch in der Verdauung Säure erzeugt. Maßgeblich ist nicht der Säuregehalt im Magen, sondern im Darm. Ein gutes Beispiel ist die Grapefruit. Sie hat zwar einen säuerlichen Geschmack, gehört jedoch zu den Basen bildenden Lebensmitteln. Auch Kaffee ist als Säure bildender Übeltäter verschrien, wirkt jedoch im Darm Kaffee basisch. Um Verwirrung vorzubeugen, sollte man sich entweder durch Ernährungsberatung unterstützen lassen, oder sich durch passende Lektüre über das Thema Abnehmen mit der Säure-Basen-Diät, z. B. von Amazon, selber informieren.

Vorteile der Säure-Basen-Diät

Verbotene Nahrungsmittel gibt es innerhalb der Säure-Basen-Diät nicht. Es geht nicht ums Kalorienzählen, sondern um das Gesundsein. Die Mahlzeiten der Säure-Basen-Diät lassen sich angenehm in das tägliche Leben einbauen. Die Gerichte können bequem zu Hause vorgekocht und in die Arbeit mitgenommen werden.

Mehr Obst und Gemüse, frische Luft und Bewegung, dazu weniger Fleisch, Brot und Zucker. Diese Empfehlungen, die uns diesmal in Gestalt der Säure-Basen-Diät wiederbegegnen, sind weder schlecht noch neu und können nebenbei, sozusagen als „Begleiterscheinung“, durchaus eine Gewichtsreduktion bewirken.

Nachteile der Säure-Basen-Diät

Um ohne Stress essen zu können, sollte beim Verzehren der Mahlzeiten darauf geachtet werden, dass genügend Zeit zur Verfügung steht und man so wenig wie möglich abgelenkt wird. Das lässt sich in der heutigen Arbeitswelt leider nicht immer umsetzen.

Weder ist das angebliche Absinken des pH-Werts im Blut aufgrund der Ernährung jemals tatsächlich beobachtet worden, noch gesteht die Schulmedizin der Ernährung einen derartig großen Einfluss auf den pH-Wert des Blutes zu. Die Puffersysteme des Körpers können nahrungsbedingte Azidose ausgleichen.

Akute Azidose kommt etwa bei Diabetes und chronischen Nierenerkrankungen vor. Anhänger der Diät verweisen als Gegenargument gern darauf, dass es sich um eine “latente” Azidose handelt, die zwar nicht zu einem messbaren Absinken des pH-Werts führt, aber dennoch zu einer schleichenden Ablagerung von Säure im Bindegewebe führt.

Ist die Säure-Basen-Diät das Richtige für mich?

Das Argument von der Übersäuerung des Körpers ist weitverbreitet, aber wissenschaftlich unfundiert. Ob es sie nun tatsächlich gibt oder nicht, gleicht einer Glaubensfrage. Die Empfehlungen der Säure-Basendiät sind nicht abwegig und stehen im Einklang mit dem, was man gemeinhin als ‘gesunde Ernährung’ bezeichnet – wenig Fleisch, Zucker, Weißmehlprodukte, dafür viel Obst und Gemüse. Gesundheitsschädlich scheint diese Diät nicht zu sein, ob sie hält, was sie verspricht, ist – wie so oft – fraglich.

Für alle Diätinteressierten haben wir eine Liste aller bekannten Diäten erstellt.

Tipp: Basische Ernährung auf Wikipedia

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