Es ist Spargelzeit – wie viel darf ich von dem gesunden Gemüse essen?

Endlich hat die Spargelsaison wieder begonnen. Auf dem Markt und in den Supermärkten gibt es wieder die begehrten weißen, violetten und grünen Stangen, die uns wahrlich das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Doch auch schon in der Vergangenheit war das „Gold der Erde“ etwas ganz besonderes. Bereits die Griechen erkannten um 400 v. Christus die heilende Wirkung von Spargel und auch bei den Römern waren die langen Stangen ein geschätztes Gemüse, welches gern als Vorspeise genossen wurde. Leider ist über die Einlieferung in den deutschsprachigen Raum nur wenig bekannt: aller Wahrscheinlichkeit nach wurde der Spargel von den Römern Mitte des 13. Jahrhunderts nach Europa gebracht und zu Beginn des 17. Jahrhunderts erfolgreich angebaut.

Wunschgewicht

Und auch heute noch wird der Spargel geschätzt und als gute Hausmannskost in Unmengen verspeist, denn das königliche Gemüse schmeckt nicht nur hervorragend, sondern ist zudem auch noch kalorienarm und sehr gesund. Wer also vorhat gesund abzunehmen, darf bei jeglichen Spargelsorten ohne Sorge zugreifen, denn eine Portion mit rund 250g hat nur 45 kcal. Zudem enthält er viel Vitamin C, B1 und B2, Folsäure, Kalium, Kalzium sowie viele andere Mineralstoffe. Vor allem wird dem Spargel aber auch eine harntreibende und entwässernde Funktion zugesprochen, welche die Nierentätigkeit anregt und somit auch Abbauprodukte aus unserem Stoffwechsel über die Nieren herausschwemmt. Auch wenn bei rund 50% der Spargelesser beim regelmäßigen Toilettengang der Urin ein wenig seltsam riecht: einen Schaden nehmen wir davon nicht.

Egal ob roh, gekocht zu Salzkartoffeln mit Schinken, im Salat, als Suppe oder zum Ragout – der Spargel ist wahrhaftig ein Allrounder, obwohl er roh aufgrund der Bitterstoffe eher fade schmeckt. Aber Vorsicht: nicht der Spargel oder die Beilagen lassen das Gericht explosiv zu einer Kalorienbombe werden. Nein, es ist die zerlassene Butter oder die Sauce Hollandaise. 100g der leckeren Sauce enthalten unglaubliche 467kcal und machen somit ein einfaches Spargelgericht zu einem Dickmacher. Und auch die zerlassene Butter ist nicht gerade ein Schlankmacher: schon zwei Esslöffel von dieser Sauce liefern 180 kcal. Daher sollte der Spargel lieber au nature verspeist werden, was von Gourmets sowieso wärmstens empfohlen wird, weil sich so angeblich die Geschmacksnoten des Spargels besser entfalten.
Wem diese Variante zu „trocken“ ist, kann auch gern auf Alternativen zurückgreifen: fettarme Butter, Hollandaise „fettarm“ oder Hollandaise „légère“ gibt es bereits als fertige Saucen im Kühlregal.
Kombiniert mit kalorienarmen Kartoffeln ist Spargel wirklich ein Hochgenuss und auch mit einem fettarmen Schinken oder Schnitzel kann man nichts verkehrt.

Dennoch sollte diese Gemüseart nur in gewissen Maßen genossen werden. Übermäßiger Spargelgenuss kann durchaus zu Gicht führen, wenn die Nieren nicht voll funktionstüchtig sind, oder sich zuviel Harnsäure im Blut ergibt. Dies ist aufgrund von so genannten Purinen zurückzuführen, die in hoher Konzentration im Spargel zu finden sind. Der Spargel enthält zwar längst nicht so viele Purine wie beispielsweise Fleisch oder gar tierische Innereinen, dennoch sollten Betroffene das Gemüse nur in Maßen zu sich nehmen oder beim Verzehr auf Fleisch und Wein verzichten.

Weiterhin kommt eine weitere interessante Frage zum Thema Spargel auf: Haben nun Spargelkapseln etwa denselben harntreibenden Effekt wie frischer Spargel und kann man mit diesen Pillen ebenso gut abnehmen? Unter Kritikern ist diese Theorie eher umstritten, zumal bei vielen Produkten die Inhaltsstoffe meist undurchsichtig sind. Wer gesund mit Spargel abnehmen möchte, sollte sich lieber einen guten Spargelvorrat einfrieren und hin und wieder von diesem gesunden Gemüse kosten.

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